GG/BO

Die Gefangenen-Gewerkschaft ist eine Organisation in den Knästen der BRD, welche sich für die Rechte der Gefangenen einsetzt.

Die GG/BO wurde im Mai 2014 in der JVA Tegel gegründet, weil sich Tausende Gefangene in Beschäftigungsverhältnissen befinden, die arbeits- und sozialrechtlich diskriminiert werden. So lassen, auf Kosten der Gefangenen, landeseigene Behörden und externe Unternehmen in den Knästen völlig steuer- und sozialabgabefrei produzieren. Die Gefangenen erhalten dabei lediglich 1-2 Euro die Stunde für ihre Arbeit und sind nicht einmal in das Sozialversicherungssystem eingebunden. An der Ausbeutung der Gefangenen profitieren also große Unternehmen, aber auch die Länder: so wurde zum Beispiel die gesamte Bestuhlung im Berliner Abgeordnetenhaus von Gefangenen aus der JVA Tegel gepolstert. Politiker erfreuen sich bequemer Sitze, welche Gefangene für einen Hungerlohn anfertigen mussten.

Die Gefangenen wissen aber, dass an ihnen ein Sozial- und Lohndumping durchgespielt wird und wollen sich wehren: die GG/BO bietet ihnen dabei die Lobby.
Zusammen kämpfen die Gefangenen für den Mindestlohn, den Einbezug in die Rentenversicherung, gegen die Arbeitspflicht, für die volle Gewerkschaftsfreiheit hinter Gittern und gegen die anstaltsinterne Repression.

Wichtig ist, dass die GG/BO immer geschlossen auftritt. So dient die Gewerkschaft, neben den Kämpfen gegen Ausbeutung und Repression, vor allem auch dazu, die krassen Spaltungen Knast zu überwinden. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Sexualität, Hautfarbe usw. kämpfen die Gefangenen also kollektiv, selbstorganisiert und -bestimmt: gegen die bestehenden Verhältnisse, für ihre Rechte und einige Gefangene auch gegen Knäste.